Kaum zurück und schon wieder weg

Wie schon angekündigt, habe ich die anschließende Zeit nach meiner Reise in Skurbuchan/Kashmir verbracht. Die erste Woche wurde ich netterweise von einer Gastfamilie mit drei Töchtern aufgenommen. Privatsphäre war für alle ein Fremdwort, deswegen saß ich in meiner Freizeit immer mit im Wohnbereich und durfte mich von schlechten Kinderserien auf Hindi beschallen lassen. Also wer behauptet, die Deutschen seien schlecht, hat diese Programme noch nicht gesehen. ;) Wenn es mir zu viel wurde, bin ich einfach mit ein paar Mädels aus dem Dorf raus und habe die Gegend erkundigt, denn in so einem abgelegenen Dorf ohne Internetverbindung gibt es mehr zu sehen als man denkt. Aber mal abgesehen von meiner Freizeit, war meine eigentlich Aufgabe, Englischunterricht zu geben. Es war ziemlich angenehm mal Kinder zu unterrichten, die mich aufgrund ihrer Englischkenntnisse und höheren Klassenstufe (5-10 Klasse) tatsächlich gut verstanden haben. Ich habe mein Bestes gegeben ihnen die verschiedenen Zeitformen zu vermitteln und war erstaunt wie gut ich die selber noch konnte, denn Englisch war nie meine größte Stärke. :D Außerdem habe ich mit ihnen Spiele wie “Ich packe meinen Koffer“, Memory und “Ich sehe was, was du nicht siehst“ gespielt. Dabei konnte ich mich ein bisschen mit ihnen unterhalten, um auch die Konversation zu üben. Es war echt richtig gut und hat viel Spaß gemacht. Nach der Schule wurde mit den großen Jungs zusammen Volleyball gespielt.

 

Am Wochenende kamen dann ein paar LEHO-Mitarbeiter und Felix um die “Baseline Study“ durchzuführen. Dabei wurde eine Umfrage über das den Zustand der aktuellen Landwirtschaft durchgeführt und über ökologisches Verhalten aufgeklärt. Anschließend sind Felix und ich in Skurbuchan geblieben, um einer Frauengruppe Englisch beizubringen. Hat an sich besser geklappt, als gedacht, was aber nur Felix Ladakhi Kenntnissen zu verdanken war. Die Grundlagen hatten sie am Ende der Woche drauf, auch wenn die täglichen zwei Stunden Unterricht eher einem Kaffeeklatsch glichen. Während dieser Zeit haben Felix und ich jeden Tag bei einer anderen Familie gewohnt, was einerseits echt stressig war, andererseits aber auch den perfekten Einblick in das Leben der Menschen dort gegeben hat. Die Mentalität der Ladakhis ist einfach der Hammer. Schlechte Laune existiert da glaube ich nämlich nicht. Also alles in Allem haben sich die zwei Wochen auf jeden Fall gelohnt!

 Die darauffolgende Woche haben wir dann wieder im Büro verbracht und mehr oder weniger sinnvolle Aufgaben gelöst. Immerhin hatte ich dann die Möglichkeit, meine Präsentation für unser Zwischenseminar in Udaipur vorzubereiten. Leider hatte ich am Ende durch den Laptop von LEHO einen Wurm auf meinem Stick, den Felix mit all den darauf gespeicherten Daten entfernt hat. Also war die Arbeit quasi umsonst, die darf ich jetzt nochmal machen... Es war aber auch die Woche, in der die drei schwedischen Freiwilligen von Future Earth angekommen sind. Clara, Hilda und Filippa wohnen die nächsten vier Monate ebenfalls mit uns in den Zimmern der Ladakh Environment and Health Organization. Alle drei sind aber super nett und ich verstehe mich echt gut mit ihnen. Es tut gut, mal wieder ein paar Mädels um sich zu haben, auch wenn alle ein Stück älter sind als ich. Das war's auch schon wieder von den letzten Wochen.

Jetzt beginnt mein Jahresurlaub bei Leho und fliege für 2 Wochen an die Westküste nach Goa (Freu :O))), bevor ich ein paar Tg. dienstlich nach Mumbai und Dehli muss. Danach steht ein 1 Wöchiges Seminaren auf dem Plan.

Nun sitze ich gerade am Flughafen in Delhi und warte seit fast fünf Stunden darauf, einchecken zu können, um dann endlich in Goa anzukommen.

 

Was dort so passiert bekommt ihr natürlich sobald wie möglich im nächsten Artikel mitgeteilt. :) Eure Lena

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sabine (Donnerstag, 11 Juli 2019 08:01)

    Liebe Lena,
    sooo toll Deine Eindrücke! Ich bin durch die Nürnberger Nachrichten auf Deinen Blog gestoßen und tauche jetzt Stück für Stück in Deine Erlebnisse ein. Danke, dass Du diese Arbeit machst und auch noch davon berichtest. Mit Besten Wünschen für Dich,
    LG Sabine